Borobudur und Prambanan


Die beiden Tempel Borobudur und Prambanan bei Yogyakarta gelten als Symbol von ganz Indonesien und zählen zu den grössten architektonischen Juwelen Südostasiens. Sie bedeuten ein aussergewöhnliches Erbe und ihre Bekanntheit läuft einigen anderen Bauten den Rang ab – was die indonesische Regierung inzwischen jedoch zu beheben versucht.

„1000 Jahre! Wer konnte sich vorstellen, dass die beiden grandiosesten Tempel von Java, Borobudur und Prambanan, während fast 1000 Jahren in einen Dornröschenschlaf gefallen waren?“ – wunderte sich Marcellus Sunardi, ein Reiseführer aus Yogyakarta, während seines Besuches. Und dabei hatten sie so viel Schweiss und Mühe gekostet – und wurden nach nur zwei Jahrhunderten nach Ihrer Errichtung bereits wieder aufgegeben. Wiederentdeckt wurden sie erst 10 Jahrhunderte später, im Jahre 1814, vom bekannten Sir Thomas Raffles. Und heute sind sie unverzichtbare Sehenswürdigkeit auf allen Java- und Indonesien Rundreisen.

Man fragt sich, warum die hindu-buddhistische Zivilisation, während der Blütezeit ihrer Macht, plötzlich das Zentrum der Insel verliess und sich mehr gegen Osten orientierte – und solch grossartige Bauwerke ungenützt zurückliess? Die Historiker sind zu keinem konkreten Schluss gekommen. Die Theorie eines Erdbebens und eines Vulkanausbruches sind jedoch die wahrscheinlichsten Gründe hierfür.

Grösse und Dekadenz; Vergessen und Wiedergeburt. Das eine begleitet oft das andere. Und das ist die Lehre aus diesen grossen javanischen Tempeln. Zwischen Leidenschaftlichkeit und Lethargie, zwischen Wiederentdeckung und Faszination, thronen seit über 1000 Jahren im Zentrum von Java diese beiden grossartigen Kulturdenkmäler. Zwei Tempel, einst heilig und hochverehrt, dann in Vergessenheit geraten, später wiederentdeckt und heute touristischer Anziehungspunkt, der auf keiner Indonesien Rundreise fehlen darf. Zwei Monumente der Superlative, zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert erbaut, bevor der Islam sich im 12. Jahrhundert ausbreitete.

Prambanan: das grösste hinduistische Heiligtum von ganz Indonesien, das 240 Tempel umfasst, welche dem Gott Shiva geweiht sind. Und Borobudur: der grösste buddhistische Tempelkomplex der Erde, welcher pro Jahr um die 2,5 Millionen Besucher anzieht (Stand im Jahre 2010).

1991 wurden die beiden Monumente in die Liste des Unesco Weltkulturerbes aufgenommen. Sie befinden sich ausserhalb der Stadt Yogyakarta und gelten heute als Symbol von Indonesien. Zusammen mit Angkor Wat in Kambodscha oder den Tempeln von Bagan in Myanmar, zählen sie zu den Juwelen und Höhepunkten des architektonischen Erbes in Südostasien. Eine wahre Pracht und Bekanntheit, welche neugierige Besucher aus aller Welt anzieht. Jeder, der auf seiner Indonesien Rundreise in Yogyakarta Halt macht, besucht die beiden Tempel.

Eine gigantische Pyramide, der Verehrung und der Meditation gewidmet; grösste Stupa der Welt; Achse der Begegnung zwischen Himmel und Erde; Symbol der buddhistischen Weltanschauung – Borobudur vereint all dies in einem. Heute glauben die Wissenschaftler, dass das älteste Bauwerk Südostasiens nicht nur als einfacher Tempel der Götteranbetung diente, sondern einen Mandala-ähnlichen spirituellen Raum darstellte, welcher die Auffahrt der Gläubigen in den Himmel ermöglichen sollte. Gewissermassen ein kolossaler spiritueller Aufzug. Man vermutet, dass über ein Jahrhundert lang mit über 10‘000 Arbeitern daran gebaut wurde. Kaum war der Bau des kolossalen Borobudur fertiggestellt, beschlossen die Hindu-Könige der Sanjaya-Dynastie, 60 km weiter östlich einen gigantischen Tempelkomplex aus drei grossen Haupttempeln zu erstellen: Pramabanan. Als grösster hinduistischer Tempel Javas ist Prambanan der göttlichen Dreifaltigkeit Brahma, Shiva und Vishnu geweiht. Streng den Richtlinien der indischen Architektur folgend, erheben sich die drei Tempel als imposante Steinmonumente gegen den Himmel, wie surrealistische Monumente, welche aus der fruchtbaren Ebene herausragen. Die Flachreliefs zeichnen sich durch eine äusserste Feinheit aus und erzählen Episoden aus dem Ramayana-Epos, einer der grundlegenden Schriften der hinduistischen Mythologie. Der gewaltige Bau erforderte umfangreiche Bewässerungsarbeiten wie auch die Umleitung des Flusses Opak, wie eine Stele aus dem Jahre 856 belegt.

Ein Jahrhundert später wird der Tempel aufgegeben, wie jener von Borobudur, ohne dass man die genauen Gründe hierfür kannte. Rasch nimmt die Natur Überhand. Vulkanasche und tropische Vegetation bedecken die Tempel, welche in Vergessenheit geraten. Über 10 Jahrhunderte lang vernachlässigt, haben die beiden Tempel inzwischen wieder zu ihrem alten Ruhm zurückgefunden. Gläubige wie auch Nicht-Gläubige drängeln sich die steilen Stufen des Borobudur empor, von denen man sagt, dass sie ins Nirwana führen.

Der Besuch des Borobudur- und des Prambanan-Tempels bei Yogyakarta sollten bei keiner Indonesien Rundreise fehlen. Auf der Java Rundreise „Java – Heimat der Götter“ von Lotus Reisen ist der Besuch beider Tempel mit dabei.

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